Corona trifft Planungs-Freak

Letzte Woche war es nun soweit: Meine Familie hat sich Corona eingefangen. Nach Wochen der roten Warnapp Kacheln, Fällen in der Schule und im Verein, sind auch wir irgendwann wie die Dominosteine einer nach dem anderen „umgefallen“ und positiv geworden.

Mein Mann machte den Anfang mit einem positiven Schnelltest an einem Freitag. Nach der PCR-Testung der ganzen Familie waren meine Tochter und ich noch negativ und ich bin direkt los zum Großeinkauf, bevor ich mich in die freiwillige Quarantäne begeben habe. Obwohl ich definitiv keine Gefahr für meine Mitmenschen war, hat es sich ein bisschen verboten angefühlt durch den Supermarkt zu cruisen und den Einkaufswagen bis zum Anschlag voll zu packen. Ich kam mir irgendwie verdächtig vor.

Neben Lebensmitteln – und ja, auch Toilettenpapier – habe ich erst mal noch Aktenordner mitgenommen. Mein stets planender Geist hatte sofort die Idee, dass man die Tage, die man ans Haus gefesselt ist, sinnvoll mit dem Sortieren und Abheften von Papieren verbringen kann. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht eingerechnet hatte war, dass ich tatsächlich krank werden würde im Sinne von „krank fühlen und im Bett liegen“ statt einfach „positiv auf Covid getestet“. Die Ordner liege also noch in Folie verpackt im Arbeitszimmer. Allerdings habe ich noch immer Pläne für sie, jetzt wo ich wieder recht fit bin.

Außerdem in meinem Einkaufswagen gelandet ist ein neuer Nudeltopf. Wir hatten uns schon wochenlang vorgenommen den alten Topf endlich zu ersetzen und konnten uns nicht recht einigen auf Größe und Preisklasse. In der Situation, in der mein Kopf im „Lockdown-Modus“ war, habe ich spontan entschieden. Undenkbar mit den Kindern ans Haus gefesselt zu sein, ohne optimal Nudeln kochen zu können! Die Zeitspanne von 10 Tagen kam mir ungeheuer lang vor bis mein Mann zumindest wieder frei zum Supermarkt gehen kann. Abgesehen von den vielen Möglichkeiten, so etwas einfach online zu bestellen, die ich in diesem Moment komplett ausgeblendet habe. Die Isolation wollte perfekt vorbereitet sein. 🙂

Zu Hause ging es dann natürlich an den Kalender. Mein Mann hat seine beruflichen Termine einfach alle online erledigt und musste nur kurz den Sport mit zwei WhatsApp Nachrichten absagen. Für die Aktivitäten der Kinder sah das anders aus. Ich habe also informiert und abgesagt und im Kalender durchgestrichen, was nicht mehr stattfand. Für einen Planer wie mich, irgendwie ein befriedigender Vorgang. Allerdings war das auch mit viel Abwägen verbunden. Was, wenn die Tochter es sich doch nicht einfängt (sie war sehr lange symptomlos); kann sie dann die Englischarbeit mitschreiben? Spätestens zu Französisch müsste sie wieder fit sein? Wie viele Mittagessen in der Schule sage ich jetzt erst mal ab? Muss ich wirklich schon die Entscheidung gegen den leckeren Milchreis am Donnerstag treffen?

Ich kann es hier verraten: Die Kinder haben alle Arbeiten verpasst, die vor Ostern noch geplant waren (und den Milchreis), und leider noch so manch anderes wie Sportveranstaltungen, auf die wir uns lange gefreut hatten. Die Symptome halten länger an, als meine Planung das vorgesehen hat. So ist das eben. Alles ist nicht planbar! Alles ist am Ende auch nicht so schlimm! Wir haben es bisher gut überstanden, und viele neue Gelegenheiten kommen noch.

Jetzt sitze ich also zu Hause mit einem leeren Kalender (sehr, sehr merkwürdiges Gefühl für mich!), plane vorsichtig die Osterferien, in denen alle wirklich wieder genesen sein müssen!, und wäge noch viel vorsichtiger ab, was nächste Woche vielleicht schon wieder möglich ist. Ganz kann ich es einfach nicht lassen. Ich beneide alle, die Dinge einfach auf sich zukommen lassen können!

Ich mache mit den Kindern jetzt ein bisschen Hausaufgaben, damit wir alle etwas Sinnvolles tun. Die letzten Tage gab es für alle viel Netflix. Auch mal schön, für eine gewisse Zeit. 😉

Wie kommst du mit ungeplant und unverhofft klar? Ich wünsche auf jeden Fall Gesundheit und entspannte Gelassenheit!

Herzliche Grüße

Kristina

Verflixtes 3. Jahr: So lief 2020 für meinen jungen Online Shop

In wenigen Tagen ist es soweit. Am 01.02.2021 bin ich drei Jahre selbständig! Dieses dritte Jahr meiner Selbständigkeit hatte ich mir natürlich sehr anders vorgestellt. So wie niemand von uns ahnen konnte, was 2020 für uns bereithalten würde, bin auch ich sehr naiv und mit großen Plänen in das Jahr gestolpert. Für ein junges Unternehmen – mein Online Concept Store Serendana ging im August 2018 an den Start – gab es einige besondere Herausforderungen. Die ersten drei Jahre sind fast immer eine Phase des Ausprobierens, des Lernens und so mancher Lektion. Eine Ausnahmesituation wie Corona hat es in dieser Aufbauzeit noch einmal besonders in sich.

Überall kann man lesen, wie sehr die Pandemie den Online Handel nach vorne gepusht hat. Daher werde natürlich auch ich oft gefragt, ob es mit meinem Shop jetzt richtig durch die Decke geht. Das tut es leider nicht. Gewonnen haben vor allem die großen Player. Die Menschen sind in vielen Kategorien von stationär auf Online ausgewichen wie bei Hygieneartikeln und hatten auch zusätzliche Bedarfe: Bei otto.de gingen zum Beispiel die Verkäufe von Langhaarschneidern im ersten Lockdown steil nach oben. Mein Sortiment, das auf Wohlfühlprodukte und Geschenke ausgelegt ist, spielt in keinen dieser Bereiche rein. Die Menschen haben gerade zu Beginn der Pandemie, als vieles noch sehr unsicher war, ihr Geld zusammengehalten und nur für notwendige Dinge ausgegeben. Es fanden auch viel weniger Feiern statt, so dass Geschenkartikel weniger nachgefragt wurden.

Der Start in das Jahr 2020 war allerdings ziemlich gut. Die erste Januarwoche war gleich sehr stark und bis Ende Februar lagen die Umsätze schön über dem Vorjahr. Dann kam das Virus auch bei uns an und die Besuche im Shop brachen fast vollständig ab. Die Menschen waren teils in Schockstarre und teils mit der Jagd nach Toilettenpapier voll ausgelastet. Im April gab es dann eine deutliche Trendwende. Sehr viele saßen im Homeoffice und fingen an sich ein paar Dinge zu gönnen. Tatsächlich war der meistverkaufte Artikel der hochwertige Café Vela, den sich sowohl meine Stammkunden in größeren Mengen hinlegten als auch einige Neukunden. Auch die nächsthäufig bestellten Artikel lassen sich im Zusammenhang mit der Situation sehen: Das Handbalsam von P’ure Papaya Care und die tollen Duftkerzen aus Bio Soja-Wachs. Meine Kundinnen und Kunden saßen also ganz stereotyp mit einem guten Kaffee und einer schönen Duftkerze im Homeoffice und gönnten sich nach dem regelmäßigen Händewaschen eine hochwertige Bio-Handcreme. 😊

Der April blieb der stärkste Monat diesen Jahres und lag auch knapp über November und Dezember, den sonst stärksten Monaten mit dem Weihnachtsgeschäft. Die Monate dazwischen waren umsatzschwach. Die Menschen hatten sich in die neue Realität eingefunden und mein Sortiment passte nicht so richtig dazu. Es lag auch daran, dass nach den ersten Wochen Lockdown, in denen sehr viele Werbetreibende inklusive mir selbst sehr vorsichtig waren, plötzlich sehr viel Online Werbung geschaltet wurde und dadurch die Reichweite, die mit kleinen Budgets zu erreichen war, stark limitiert wurde. Meine üblichen Kanäle wurden teuer und brachten viel weniger.

Durch den wochenlangen Distanzunterricht fehlte es mir auch oft an Energie am Nachmittag noch viel Online zu arbeiten. Ich habe so viele Arbeitsblätter ausgedruckt, erklärt und wieder verschickt, dass ich im Anschluss an den Unterricht genauso dringend Freizeit brauchte wie meine Kids. Ich war auch zurückhaltend mit neuen Produkten, die den Shop sonst immer beleben. Aber in dieser Situation, in der die Umsätze ab Mai unter dem Vorjahr liefen, wollte ich kein Geld für neue Artikel vorstrecken, von denen ich nie wissen kann wie sie laufen werden. Davon abgesehen, dass mit schwachen Umsätzen wenig Geld für Einkäufe bleibt.

Es gab in diesem dritten Jahr auch typische Lernerfahrungen, die durch die Pandemie-Situation vielleicht verstärkt wurden, aber in jedem Fall aufgetaucht wären:

  • Ich werde bis auf Kaffee und Tee, die tatsächlich zu meinen absoluten Topsellern gehören, keine Lebensmittel mehr anbieten. Wenn die Besucherzahlen schwach sind, wird es mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum eng. Ich habe auch erlebt, dass die Lagerung während des Transports zu meinem Shop im Sommer nicht immer optimal lief und die Artikel nicht so frisch waren, wie ich das gerne hätte.
  • Ich muss wirklich immer die gesamte Lieferung eines Herstellers im Detail überprüfen. Ich hatte Fälle, in denen ein Teil der Lieferung ein deutlich kürzeres Haltbarkeitsdatum hatte als der Rest, was mir bei der Stichprobenprüfung entgangen war.
  • Auch wenn ich in meinem Shop sehr auf vernünftige Preise achte, kommen manche Artikel in Bereiche, die meine Kunden nicht zahlen möchten. So muss ich mich schweren Herzens von fast allen Naturkosmetik-Artikeln trennen, die in Deutschland hergestellt werden. Der Mehrpreis lässt sich in einem Verkaufsgespräch vermutlich gut durch die qualitativ hochwertige Fertigung im Inland erklären. Viele Online Kunden wollen ihren Einkauf jedoch schnell abwickeln und lesen nicht unbedingt alle angebotenen Details. Vermutlich wird Online auch noch einmal anders auf Preise geachtet.
  • Ich brauche im Shop eine bessere Möglichkeit um auf Aktionen hinzuweisen. Den typischen „Sale“ Bereich wollte ich zu Beginn nicht, weil es nicht zu meinem Konzept passt. Ich biete ein stabiles, hochwertiges Sortiment an mit gleichbleibend vernünftigen Preisen. Allerdings wird es immer zu Abverkäufen kommen, wenn Artikel aus dem Sortiment gehen oder nahe am Verfallsdatum sind. Außerdem biete ich meinen Stammkunden Rabatte an, wenn sie beliebte Produkte in größeren Mengen kaufen wie zum Beispiel die sensationelle Ampullen-Kur 7 Day Divine Cure, die seit Shop-Start das meistverkaufte Produkt ist, und von sehr vielen Kundinnen immer wieder nachgekauft wird.
  • Für viele meiner Artikel gibt es keine erkennbare Saisonalität. Trotzdem werden sie in Wellenbewegungen gekauft. Manchmal verkaufe ich von einem Artikel monatelang nichts und dann plötzlich kommt eine Bestellung nach der anderen rein. Noch habe ich nicht ganz den Dreh raus, ab wann ein Produkt wirklich stabil stark läuft und ich auch größere Vorräte davon bestellen kann (mit entsprechend besseren Einkaufspreisen) und wann es sich um eine eher zufällige Häufung von Abverkäufen handelt.
  • Ich konkurriere nicht wirklich mit den großen Online Händlern, sondern in vielen Bereichen mit den Herstellern selbst, die ihre Produkte über eigenen Websites verkaufen. Mein Shop bietet den Vorteil, dass ich ein breiteres Sortiment als die einzelnen Hersteller habe. Allerdings können diese Preis-Aktionen anbieten, bei denen ich nicht mitgehen kann, weil ich natürlich teurer bei ihnen einkaufe, als ihre Produktionskosten liegen. Für die Artikel, auf die das zutrifft, bastele ich gerade an Möglichkeiten durch Verbundkäufe attraktivere Angebote für meine Kundinnen und Kunden zu gestalten.
  • Und noch eine Erkenntnis zum Schluss: Auch wenn ich ein kleines Unternehmen habe, muss ich versuchen auf mehrere Lieferanten in wirklich allen Kategorien und verschiedene Dienstleister zu setzen. So ist mein Programmierer plötzlich abgesprungen und meine Distributoren aus England haben ganz neue Probleme mit Zahlungen und Steuern. Auch ich muss breiter aufgestellt sein, um solche Eventualitäten ausgleichen zu können.

So bleibt es definitiv spannend für mich und meinen kleinen Shop. Die Ziele, mit denen ich in das letzte Jahr gestartet war, habe ich nicht ganz erreicht. Doch einige Monate waren schon sehr nah dran und ich kenne einige Stellschrauben, an denen ich drehen will, um noch weiter voran zu kommen. Für 2021 habe ich mir fast dieselben Ziele noch einmal gesetzt. Das letzte Jahr war in mancher Hinsicht ein Moratorium und eine zusätzliche Lernerfahrung, die mich auf dem Weg ein bisschen ausgebremst hat, die mir aber auch gezeigt hat, dass ich weiß wo ich hinwill.

Ich wünsche dir und mir ein tolles Jahr 2021 mit viel Gesundheit, Optimismus und Tatendrang!

Herzlichst

Kristina

Fragen sind die Antwort!?!

Gelegentlich bleiben ein Satz oder eine Idee aus einem der zahleichen Bücher, die ich inhaliere, nachhaltig hängen und wirkt über Tage und Wochen noch nach. Häufig handelt es sich um etwas, das mich provoziert und erst einmal  Ablehnung hervorruft. Doch dann lässt es mich nicht mehr los und fasziniert mich und ich versuche das Puzzle für mich zu lösen.

Eine dieser Ideen kam vor einigen Wochen aus einem schon älteren Bestseller des Motivations-Coachs Anthony Robbins: „Awaken the Giant within“. Er erschien bereits 1991 in den USA. Auf Deutsch hat das Buch den etwas unglücklichen Titel: „Das Robbins Power Prinzip: Befreie die innere Kraft“.

Tony Robbins beschreibt auf über 500 Seiten verschiedene Schritte, um sein Leben zum Besseren zu verändern. Im 8. Kapitel geht es darum, sich die richtigen Fragen zu stellen. Im Englischen Original nennt er das Kapitel „Questions are the Answer“. Seine Hypothese ist, dass jeder Mensch jedes Problem, das ihm im Lauf seines Lebens begegnet, lösen kann, wenn er sich die richtigen Fragen stellt.

Ich werde nicht den Inhalt dieses Kapitels oder gar den Inhalt des gesamten sehr umfangreichen Werks zusammenfassen. Mir geht es um die erste seiner „Problem-Solving Questions“, die ich mir mittlerweile tatsächlich regelmäßig stelle in Situationen, die mir nicht gefallen. Vielleicht provoziert sie dich auch oder du bist direkt fasziniert. Ich bin gespannt! 🙂

Die erste von fünf Fragen, die man sich stellen soll, ist: „What is great about this problem?“ Als ich an meine eigenen Probleme gedacht hab, kam die Antwort darauf sehr spontan. Na, gar nichts! Warum sollte ein Problem gut sein, und in der blumigen Sprache des amerikanischen Autors ist es sogar großartig. Das klang für mich sehr stark nach Psycho-Gequatsche. Ich finde jetzt alles ganz toll und dann geht es mir gut! Autosuggestion?!?

Das ist allerdings gar nicht das, was Robbins damit meint. Es geht ihm darum eine Lösung zu finden. Durch Jammern wird sich ganz sicher keine auftun. Auch wenn ich unbedingt dafür bin, dass man in doofen Situationen eine Weile jammern und schimpfen darf und muss, um den Gefühlen Raum zu geben. Danach bedarf es einer Zeit des Aufrappelns oder wie man es heute oft als schlauen Spruch liest, des Krönchen-Zurechtrückens.

Mit der richtigen Frage im richtigen Moment kann man sich nach einer Krise weiterentwickeln. In manchen Situationen kommt einem geraden diese Frage natürlich sehr zynisch vor. Was ist großartig, wenn ich einen lieben Menschen verloren habe? Worüber soll ich mich freuen, wenn ich finanzielle Probleme habe? Zum Start muss man diese Art der Problemlösung sicher nicht gleich auf die existentiellen Probleme anwenden. Doch mir hilft sie im Alltag, vor allem im beruflichen, oft weiter.

Wenn ich mich über etwas wirklich ärgere, ist das immer ein guter Indikator, dass mich die Frage weiterbringt. Die Antwort ist dann oft: Es ist gut, weil du jetzt endlich aktiv wirst und in die Puschen kommst. Neulich ist mit zum Beispiel ein direkter Konkurrent mit einer Idee für den Online Shop zuvor gekommen. Das hat mich ziemlich aufgeregt, weil ich die Idee mit ihm, wie unter befreundeten Selbständigen durchaus üblich, besprochen hatte. Ich bin immer noch nicht begeistert, aber ich kann auch das Positive sehen. Meine Idee ist offensichtlich nicht schlecht und das nächste Mal setze ich einfach schneller um anstatt nur zu reden! Beide Gedanken bringen mich weiter anstatt mich zu blockieren was dauerhaftes Schmollen tun würde.

Warum ich das gerade jetzt schreibe? Nun, Die Idee, diese Art der etwas provokativen und manchmal radikalen Problem-Lösung für andere Aufzuschreiben spukte schon länger in meinem Kopf herum. In der momentanen Krise drängt es sich geradezu auf. Wir lesen gerade viel davon in Medien aller Art, was die Corona-Krise uns als Einzelpersonen und Gesellschaft für Chancen bietet. Dieses Beispiel leuchtet vielen ein, weil wir schon positive Veränderungen erleben. Ich finde das einen guten Anknüpfungspunkt, um sich daran zu erinnern, dass diese Chancen auch in jeder kleineren und größeren privaten Krise stecken, und man sie durch die richtigen Fragen erkennen und nutzen kann.

Für alle Neugierigen hier alle fünf „Problem-Solving-Questions“:

  • What is great about this problem?
  • What is not perfect yet?
  • What am I willing to do to make it the way I want it?
  • What am I willing to no longer do in order to make it the way I want it?
  • How can I enjoy the process while I do what is necessary to make it the way I want it?

Lass mich gerne wissen, ob du mit der Idee etwas anfangen kannst. Für mich ist es tatsächlich alltagstauglich, mir die Frage immer wieder ganz bewusst zu stellen.

Herzliche Grüße und bleibe in dieser Zeit gesund!

Kristina

 

 

Willkommen im Jahr 2020: Planung (un)möglich?

Im Dezember hatte ich einen Blog-Beitrag zum Thema Jahresplanung geschrieben. Ich nannte ihn Nachträgliche Jahresplanung 2019, weil ich ausnahmsweise ohne Ziele, Pläne und Vorstellungen in das Jahr gestartet war, und versucht habe, trotzdem irgendwie Bilanz zu ziehen. Das Fazit war, dass mir das mit der Bilanz unglaublich schwer viel. Zum einen, weil ich mir nichts vorgenommen hatte, dessen Erreichen ich hätte bestimmen können. Zum anderen, weil 2019 für mich ziemlich ereignislos verlaufen war; zumindest im Vergleich zu dem sehr aufregenden Jahr meiner Geschäftsgründung 2018 (serendana.de).

In dieses sehr besondere Jahr mit der doppelten 20 war ich dann auch wieder mit einigen Plänen gestartet. Das liegt mir einfach mehr! Ich bin fest davon überzeugt, dass ich mehr umsetze und schaffe, wenn ich konkrete Ziele formuliere und in Angriff nehme. Das passt nicht unbedingt in die heutige Zeit, in der Achtsamkeit und das Leben im Moment groß geschrieben werden. Doch ich bin einfach eine Planerin und kann nicht aus meiner Haut. Möglicherweise kommt diese Erfahrung noch, und ich schreibe in einigen Jahren einen Blog-Beitrag zu dem Thema, wie ich einen Weg gefunden habe, ganz im Hier und Jetzt aufzugehen. Veränderung passiert ein Leben lang, und glücklicherweise bin auch ich nicht vor ihr sicher!

Jetzt habe ich mir also einiges vorgenommen und bin sehr motiviert in das Jahr gestartet. Zwei Monate lang ist das sehr gut gegangen. Ich habe mir für jeden Monat im Jahr ein Projekt bzw. Thema vorgenommen sowie ein übergeordnetes Thema für das ganze Jahr. Meine ersten zwei Projekte habe ich erfolgreich gestartet und war soweit ziemlich zufrieden mit mir. Dann hat das Jahr eine Wendung genommen, die für niemanden vorhersehbar war; zumindest nicht in diesem Ausmaß und in dieser Konsequenz.

Wie gehe ich jetzt mit meiner Planung um? Ist Planung überhaupt noch möglich, nötig oder sinnvoll? Für mich kann ich diese Frage sehr klar mit einem Ja beantworten! Natürlich muss ich einige Parameter ändern. Doch ich bin tatsächlich sehr froh, dass ich einen Rahmen habe, in dem ich mich im Moment bewege. Das Leben geht weiter. Es fühlt sich an einigen Stellen gerade wie ein Stillstand an, doch das ist es nicht. Irgendwann werden wir als Gesellschaft, Familien und Einzelpersonen die Krise überwunden haben. Danach wird es vermutlich in rasendem Tempo weitergehen. Und es wird leichter sein weiterzumachen, wenn wir den Faden nicht ganz verloren haben.

Als ich meinen Jahresrückblick schrieb, hatte ich mir vorgenommen, dich wissen zu lassen, wie es mit den Projekten und Zielen im neuen Jahr laufen würde. Jetzt sind schon drei Monate – ein Vierteljahr – rum. Und gerade wegen der momentanen Situation, die so viel Unsicherheit für uns alle bedeutet, möchte ich an meinem Vorhaben festhalten, und dir berichten, wie die Planung bisher funktioniert.

Für den Kopf

Im Januar wollte ich direkt ein neues Hobby starten. Ich brauche dringend etwas, das meinen Kopf beschäftigt und mir das Gefühl gibt, mich weiterzuentwickeln. Ich hatte mehrere Ideen. Im Januar kam dann das neue Programm der vhs heraus, und ich habe es genutzt, um mein Projekt zu bestimmen und mich auch gleich angemeldet. Mitte Februar hat mein Polnisch-Kurs begonnen. Da meine Familie teilweise aus Polen stammt und ich sehr gerne ihre Heimat bereisen möchte, schien mir das eine gute Wahl zu sein. Sprachen sind immer sehr nützlich und durch das Erlernen der Sprache taucht man automatisch tiefer in die Kultur ein. Ich habe einige Freundinnen aus Polen und sogar Hersteller deren wunderschöne Produkte ich in meinem Shop vertreibe. In jedem Fall kann ich die Sprache verwenden.

Der geplante Masuren-Urlaub für den Sommer 2021 wird möglicherweise verschoben werden müssen. Stattfinden wird er auf jeden Fall in den nächsten Jahren! Das gibt mir gegebenenfalls mehr Zeit, die unglaublich komplexe Sprache zu erlernen. Der deutsche Kabarettist Steffen Möller, der seit vielen Jahren in Polen lebt und einige Bücher über sein Leben zwischen den Kulturen geschrieben hat, nannte Polnisch eine „Sprache für Selbstmörder“. Ich muss ihm da mittlerweile zustimmen. Die slawischen Sprachen sind unglaublich kompliziert. Glücklicherweise bin ich ausreichend naiv an das Projekt heran gegangen. Mein Unterricht hat durch die Corona-Schließungen sehr schnell wieder aufgehört. Für die Osterferien, wenn ich erst einmal aus dem home-schooling entlassen bin, habe ich mir fest vorgenommen, tapfer Vokabeln und Grammatik zu pauken, damit ich bereit bin, wenn der Unterricht wieder startet. Ich versuche die Situation als Chance zu sehen, die Grundlagen zu Hause gut zu festigen!

Für den Körper

Mein Februar-Projekt war es, eine weitere Sporteinheit in mein Leben zu integrieren. Auch hier kam mir die vhs zur Hilfe. Ich entdeckte einen Laufkurs für Einsteiger. Da wir als Familie dieses Jahr an der Staffel des Halbmarathons im Nachbarort (dem Eschathlon) teilnehmen wollten, und der Kurs das Ziel ausgegeben hatte, in drei Monaten problemlos 5 km am Stück durchlaufen zu können, passte das einfach perfekt! Der Eschathlon, der für Ende Juni geplant war, ist mittlerweile abgesagt. Mein Laufkurs fand auch nur zweimal statt.

Aber: Ich habe durch diese zwei Mal mit einem Coach laufen und dem sehr gut aufbereiteten Trainingsplan den benötigten Einstieg ins Laufen gefunden. Geplant war, dass ich die Staffel irgendwie über die Bühne bekomme ohne mich komplett zu blamieren. Die Anmeldung habe ich sehr bewusst gemacht, um mich an meine Grenze zu zwingen. Mein siebenjähriger Sohn läuft problemlos 10 km am Stück durch. Ich wollte nicht völlig von diesem sportlichen Energiebündel abgehängt werden (jetzt schon!), und habe mich konsequent in das für mich verhasste Thema gestürzt.

Wunder geschehen! Nach einer Erkältungspause laufe ich jetzt dreimal die Woche nach meinem Trainingsplan. Das Wundersame ist nicht nur, dass ich meinen Schweinehund überwinde und das durchziehe. Ich habe Gefallen am Laufen gefunden! Das überrascht mich immer noch maßlos, habe ich es über die Jahre doch immer wieder versucht und für völlig bescheuert befunden. Tatsächlich bin ich es immer völlig falsch angegangen. Die Anleitung hat unglaublich viel bewirkt. Und in diesem Fall hat auch die Corona-Krise positiv beigetragen. Meine anderen sportlichen Aktivitäten fallen flach und durch das home-schooling neben der Arbeit bewege ich mich noch viel weniger als sonst. Das Laufen an der frischen Luft tut gerade besonders gut!

Ich kann noch nicht einschätzen, wie ich mich verhalten werde, wenn das Wetter richtig schlecht ist oder ich müde und lustlos bin. Das muss die Zeit zeigen. Meiner Läufer-Karriere werde ich vermutlich in ein paar Monaten noch einmal einen eigenen Beitrag widmen. Im Moment kann ich sagen: Durch die Umstände bin ich ins Laufen gekommen.

Für den Geist

So, da kommen wir zu Monat drei, dem März. Dieses Projekt habe ich noch nicht gestartet. Das war mir durch meinen neuen Lehrer-Nebenjob zu viel. Das finde ich auch völlig in Ordnung. Mein März Projekt war jetzt eben ganz unverhofft das Unterrichten von zwei Grundschulkindern.

Während der Ferien werde ich mich aber definitiv darum kümmern. Ich gebe für den Verein Berufswege für Frauen in Wiesbaden einmal im Jahr einen Workshop zum Thema „Ist der eigene Online Shop etwas für mich?“ Letztes Jahr im Frühjahr bin ich gestartet und im Herbst soll ich ihn wieder halten. Ich hoffe, das wird klappen! Da mir diese Art der Wissensvermittlung unglaublich viel Freude macht, möchte ich diesen Workshop oder einen vergleichbaren auch im Partnerverein in Frankfurt anbieten. Das Konzeptpapier dafür sollte relativ schnell geschrieben sein. Danach ist es nur noch eine richtig formulierte Email. Ich bin  allerdings am Überlegen, zu welchem Zeitpunkt ich die Anfrage verschicke, da gerade kaum jemand über neue Termine nachdenkt. Der Plan für die kommenden zwei Wochen: Alles fertig machen, dann kann ich es zu jedem Zeitpunkt versenden. Wahrscheinlich wird es mit dem Workshop in diesem Jahr nichts mehr, aber den ersten Schritt kann ich in jedem Fall machen.

Meine Zwischenbilanz für 2020: Ich bin sehr zufrieden damit, dieses Jahr mit ein bisschen Planung angegangen zu sein! Meine Projekte verändern sich vermutlich alle irgendwie; sinnlos wird keines davon. Manches wird vermutlich sogar besser. Ich bin sehr gespannt, was das Jahr noch bringt, und wie es weitergeht mit meinen Projekten!

Wie geht es dir im Moment? Planst du noch? Lässt du dich treiben?

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Gesundheit und starke Nerven!

Herzlichst,

Kristina

 

Wie als Solo-Unternehmerin richtig kommunizieren in der Krise?

Die Ereignisse der letzten Wochen sind als Naturgewalt herangerollt und haben die meisten von uns völlig kalt erwischt! Meine anfänglich entspannte Haltung, als die ersten Fälle in München bekannt wurden, habe ich schnell aufgegeben. Die Auswirkungen der Pandemie sind für jeden persönlich und für die Gesellschaft gewaltig, wenn auch noch nicht wirklich absehbar.

Sehr viele Berufstätige in Deutschland sind im Home Office und versuchen sich nebenher am „Home-Schooling“. Auch meine Kinder sind zu Hause im „Corona Bootcamp“ – von den Lehrern mit jeder Menge Stoff versorgt, der bis zu den Osterferien bearbeitet werden soll.

Ich habe leider auch Bekannte, die von Kurzarbeit und damit einhergehenden geringeren Gehältern betroffen sind. Bei Freunden aus der Gastronomie und Hotellerie gab es sogar schon betriebsbedingte Kündigungen. Eine schlimme Situation für die Betroffenen. Alle, die sich zu Hause bei vollem Gehalt vielleicht gerade langweilen, sollten versuchen, so viel Dankbarkeit wie möglich zusammenzukratzen.

Als Selbständige bin ich Mitglied in vielen Netzwerken, ganz überwiegend von selbständigen Frauen aus meiner Region. Ich habe die Treffen, den Austausch immer sehr genossen. Es  ist wunderbar, so viele unterschiedliche Frauen aus sehr unterschiedlichen Bereichen zu kennen. Alle hatten ihren persönlichen Grund, in die Selbständigkeit zu gehen – alle gestalten ihr Business auf ihre individuelle Art. Das ist unglaublich inspirierend, und meistens gehe ich aus den Treffen motiviert und mit neuen Ideen.

Zum ersten Mal, seit ich Teil dieser Gemeinschaft bin, ist die positive Grundstimmung massiv gestört. Fast alle meine Mitstreiterinnen sind wie ich Solo-Unternehmerinnen. Für fast alle ist die Situation gerade existenzbedrohend. Das ist ein wirklich sehr merkwürdiges Gefühlt. Auch in meinem Online Concept Store (https://serendana.de) gehen seit Anfang März fast keine Bestellungen mehr ein, so dass meine laufenden Kosten nicht mehr gedeckt werden. Das ist verständlich, da sich jetzt jeder auf die lebensnotwendigen Dinge fokussiert – und teilweise aus finanziellen Gründen auch muss. Für mein kleines Unternehmen, das in den letzten Monaten gerade richtig Fahrt aufgenommen hatte, ist es bedrohlich.

Tatsächlich mache ich seit Wochen auch keine Werbung mehr, obwohl der Start in den Frühling die klassische Zeit dafür ist bei meinem Sortiment. Ich hatte für den März einen Plan mit verschiedenen Werbe-Anstößen. Doch ich finde es unangebracht so zu tun, als sei alles normal, und meine Produkte zu bewerben, als wäre nichts. Ich bin selbst genervt von Werbung, die vermutlich schon lange geplant und gebucht war und jetzt einfach so durchläuft.  Andererseits möchte ich nicht wochenlang auf Kommunikation verzichten und in Vergessenheit geraten. Das wird es immer schwieriger machen, nach der Krise wieder auf das alte Niveau zu kommen.

Wie also kommunizieren, um meine Existenz und mein Herzensprojekt weiter zu stützen, aber niemanden vor den Kopf zu stoßen, der vielleicht gerade existenzielle Ängste hat? Meine Pläne bisher: Ich poste weiter auf Facebook, wenn auch nicht mehr so oft, und lasse meine Kundinnen wissen, dass es neue Features im Shop gibt, wie den Versand in alle EU-Länder (begonnen hatte ich mit rein deutschlandweiter Lieferung) und ein neues Kunden-Bewertungssystem (Shopauskunft). Über beides freue ich mich sehr, werde es aber sicher sachlicher ankündigen als ursprünglich geplant. Werbung werde ich erst einmal keine schalten, und hoffen, dass meine Stammkundinnen, sofern sie es können, ein bisschen Werbung im Freundeskreis für mich machen.

Es sind auch einige neue Produkte eingetroffen. So etwas hat häufig mehrere Wochen Vorlauf. Auch diese möchte ich ankündigen, bin aber noch unsicher, mit welcher Tonalität das am besten geschieht. Ich finde es wichtig, dass das Leben da weitergeht, wo es noch funktioniert. Aber ich fühle auch sehr mit denjenigen, für die das nicht nur zu banal ist, sondern die es möglicherweise richtig vor den Kopf stößt. Gar nicht einfach.

In den letzten Tagen bekomme ich vermehrt Newsletter von Firmen bei denen ich beruflich oder privat bestelle, zum Thema Corona. Ich lese sie aufmerksam, um herauszufinden, welche Aussagen für mich stimmig sind, und was mich stört. Mein eigener Frühlings-Newsletter ist längst überfällig, doch ich habe mich noch nicht daran gewagt. Langsam fügt er sich in meinem Kopf zusammen, und wenn sich für mich ein harmonisches Bild ergibt, wird er versendet. Im Moment bleibt nur das eigene Bauchgefühl als Kompass. Allen kann ich es nicht recht machen. Da ist es wichtig, dass ich meine  Kommunikation selbst als angemessen empfinde und noch mehr als sonst der eigenen Stimme folge.

Es passiert auch viel Gutes im Moment, und ich sehe für die Gesellschaft eine große Chance. Der Zusammenhalt – auch in meinen Netzwerken – ist enorm, und es entstehen unglaublich viele neue Ideen. Doch es wird vorher für viele Einzelne schwer werden. Wie du siehst, habe ich sehr gemischte Gefühle. Obwohl das Thema Kommunikation immer eher zu meinen starken Themen gezählt hat, bin ich gerade hier besonders verunsichert. Das ist für mich auf jeden Fall eine Gelegenheit dazu zu lernen!

Wie siehst du das mit der Kommunikation von Unternehmen und Werbung in diesen Zeiten? Ich freue mich über Feedback 🙂 Falls du neugierig bist, wie und wann ich das mit meinem Newsletter geregelt bekomme, melde dich gerne an 😉 https://serendana.de/newsletter

Ich wünsche dir alles Gute, Gesundheit, Durchhaltevermögen und Kreativität, die Krise zu meistern

Herzliche Grüße

Kristina

 

 

 

Nachträgliche Jahresplanung 2019

Zum letzten Jahreswechsel hatte ich ausnahmsweise noch keine genaue Vorstellung davon , wie das neue Jahr 2019 werden sollte. Ganz untypisch für mich, habe ich es einfach mal anlaufen lassen und bin davon ausgegangen, dass sich in den ersten Wochen schon zeigen würde, in welche Richtung sich das Jahr entwickeln will. Nun, jetzt ist das Jahr fast vorüber – in unglaublichem Tempo – und es wollten sich bei mir so gar keine Zielvorstellungen einstellen.

Da die letzten Jahre für mich immer einen bestimmten Fokus hatten, der sich auch sehr selbstverständlich ergeben hatte, war das sehr ungewohnt. Vielleicht bin ich jetzt einfach sortiert und gut aufgestellt. Die Notwendigkeit für einen fixen Fokus ist möglicherweise weg. Das „Freischweben“ fühlte sich für eine Planerin wie mich aber nicht wirklich komfortabel an. Jetzt frage ich mich, ob ich mir für 2020 nicht besser wieder ein paar Ziele stecke. Schließlich ist es schwierig, Ziele zu erreichen, die man sich nicht vorgenommen hatte. Andererseits kann ich mich natürlich auch in Achtsamkeit üben und mich komplett auf das Hier und Jetzt einlassen.

Für eine Entscheidungsfindung habe ich mir das fast fertige Jahr noch einmal angesehen. Kleine Ziele müssen unbedingt auch gefeiert werden. Was habe ich also alles erreicht, worüber habe ich mich besonders gefreut? Gab es doch ein Muster 2019? Kann ich mir nachträglich eine Art Planung über alles Erreichte drüber legen?

Ehrlich gesagt, es war ein sehr ruhiges Jahr. Es hat sich wie ein Luftholen angefühlt für das, was die Zukunft bringen will. Es gab schöne Momente und Erlebnisse und ich habe in einigen Bereichen Fortschritte genacht mit meinem Online Concept Store (https://serendana.de) und bei den Themen Sport (mehr und abwechslungsreicher) und Ernährung. Aber es war ein Jahr ohne große Highlights und nicht spannend genug, um ausführlicher davon zu berichten.

Für das kommende Jahr, das mit 2020 schon irgendwie besonders daher kommt, möchte ich auf jeden Fall wieder ein paar Meilensteine einplanen. Ich scharre sozudagen schon mit den Hufen und habe 2019 irgendwie schon abgehakt. Gestartet wird zwischen den Jahren mit der Reiseplanung für einen spannenden Sommerurlaub nach Georgien und verschiedene Städtereisen. Die Vorfreude ist schon einmal sehr intensiv!

Im chinesischen Horoskop wird 2020 übrigens das Jahr der Ratte. Sie unterstützt bei langgehegten Wünsche und alle diejenigen, die sich beruflich verändern wollen. Das Jahr soll geprägt sein von Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Das spricht auf jeden Fall für Pläne, zumindest beruflich! 🙂 Und natürlich für das Wünschen!

Dank einer Bekannten habe ich mich dieses Jahr etwas intensiver mit den Ritualen zu den Raunächten auseinandergesetzt. Sie gehen auf die Kelten zurück; sind vermutlich aber noch älter. Ich habe mir vorgenommen, zwei der Rituale zu folgen, die mich wunderbar mit meiner Jahresplanung verbunden haben. Vielleicht eine Idee für dich für das kommende Jahr. In abgewandelter Form auch jetzt noch prima nutzbar.

1. Wünsche formulieren

Ich habe insgesamt 13 Wünsche auf Zettel geschrieben. Erst dachte ich, dass es schwierig werden würde, mir so viele Wünsche für das kommende Jahr zu überlegen. Dann ist es ganz problemlos geflossen. Da gibt es doch so einiges, was im nächsten Jahr gerne für mich und meine Liebsten passieren darf. In jeder der 12 Raunächte (24.12. – 05.01.) verbrenne ich einen der Zettel in der Feuerschale auf der Terrasse und überantworte den Wunsch sozusagen dem Universum. Der letzte Wunsch, der übrig bleibt, bleibt in meiner eigenen Verantwortung und soll von mir im kommenden Jahr voran getrieben werden. Ich bin schon sehr gespannt, welcher das sein wird, und wie mir die Umsetzung gelingt!

Auch, wenn du das Ritual als solches nicht durchführen willst: Das Formulieren der Wünsche fand ich sehr aufschlussreich. Ich weiß jetzt, was ich von 2020 erwarte und worauf ich mich schon freue.

2. Projekte/Themen festlegen

Neben den Wünschen, auf die ich nur sehr begrenzt Einfluss habe, habe ich noch 13 Projekte aufgeschrieben, die ich im nächsten Jahr in Angriff nehmen möchte – beruflich, persönlich, in der Familie/Beziehungen. Auch hier war ich überrascht, wie leicht mir das gefallen ist. In jeder Raunacht ziehe ich jetzt ein Projekt und versehe es mit dem korrespondierenden Monat (also Januar für Nacht 1, Februar für Nacht 2 usw.) Somit habe ich gleich einen Zeitrahmen, wann ich etwas in Angriff nehmen kann. Das soll helfen, in die Gänge zu kommen und sich nicht zu verzetteln mit allen anstehenden Themen. Am 06.01. falte ich alle Zettel auf und mache damit meine Jahresplanung. Das geht natürlich auch ohne das Ziehen und auf dem traditionellen Weg einer Jahresplanung. Du kannst dir überlegen, in welchem Monat jeweils ein guter Start für ein Thema ist. Ich möchte es diesmal ein bisschen dem Zufall überlassen und sehen, wohin mich das führt. Das 13. Projekt soll mich übergeordnet das ganze Jahr begleiten.

Wenn ich in 12 Monaten auf das Jahr zurück blicke, möchte ich irgendwie Bilanz ziehen können. So ohne Erwartungen, Wünsche, Pläne im Vorfeld funktioniert das für mich nicht richtig. Vielleicht liegt das daran, dass für mich der Start des Kalenderjahres immer auch der Start in ein neues Lebensjahr ist. 2020 wird mein 45. Jahr sein. Ich bin schon sehr gespannt und auch erwartungsfroh!

Ich wünsche dir – ob mit, ob ohne Planung (aber hoffentlich mit vielen Wünschen und Träumen, die sich erfüllen sollen) – einen entspannten Ausklang des Jahres 2019 und einen energiegeladenen Start in 2020!

Herzliche Grüße

Kristina

 

 

Esst Gemüse!

Wir wissen alle, dass viel Obst und Gemüse gut für uns sind! Wieviel genau es aber sein sollte und in welchem Verhältnis, ist schon deutlich weniger klar. Ist ein Salat so gut wie ein großer Teller Brokkoli und kann ich meinen Tagesbedarf an guten Pflanzenstoffen mit einem Pfund Kirschen decken? Solche Fragen stellt sich zugegebenermaßen nicht jeder. Ich tatsächlich schon 🙂

Die Ernährungs-Kampagne „5 am Tag“, hinter der unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und die Deutsche Krebsgesellschaft stehen,  ist laut einer INQUEST Studie aus dem Juni 2016 über 60 % der deutschen Bevölkerung bekannt, wie ich auf der Webseite derselben (https://www.5amtag.de) nachlesen kann. Vermutlich weißt du also, worum es geht: Für eine gesunde Ernährung sollst du mindestens 5 Portionen (also etwa 5 Handvoll) Obst und Gemüse am Tag zu dir nehmen. Ziel der Kampagne ist es, den Obst- und Gemüseverzehr auf mindestens 650 Gramm am Tag zu steigern.

Obst = Gemüse?!?

Als unser Töchterchen damals von Brei auf feste Nahrung umstieg, und begann Unmengen Obst in sich hinzuschaufeln und Gemüse etwas selektiver auszuwählen, stellte mein Mann die Frage, ob die „5 am Tag“ auch ausschließlich durch Obst abgegolten werden können. Mir war klar, dass die Antwort auf keinen Fall Ja sein konnte, aber wie das Verhältnis am Besten sein soll, wusste ich auch nicht. Auf der Webseite der Kampagne bin ich dazu nicht fündig geworden.

Es ist klar, dass so eine Kampagne möglichst einfach gestaltet sein muss, um viele Menschen zu erreichen und wirksam zu werden. Die Frage nach der richtigen Menge Gemüse und Obst – unabhängig von der Gesamtmenge – blieb bei mir dennoch über die Jahre immer ein bisschen im Hintergrund hängen.

Zum Thema Ernährung habe ich in den letzten Jahren viel gelesen. Da sich Trends immer verändern, und neue Studien auf den Markt kommen und alte teilweise widerlegen, bin ich insgesamt relativ entspannt bei den Ernährungsgewohnheiten meiner Familie. Allerdings taucht das Thema Obst und Gemüse immer wieder auf, und die Wichtigkeit für eine ausgewogenen, gesundheitsfördernde Wirkung ist sehr wahrscheinlich kein Trendthema. Durch den Siegeszug der Smoothies, die es mittlerweile in großer Auswahl in fast jedem Supermarkt gibt, und den neueren Trend des Juicing, gerät aber auch das Thema Fruchtzucker stark in den Fokus und wie viel davon für unseren Körper eigentlich gut ist.

Gemüse Ensemble

Hier kommt das vorläufige Ergebnis zu der Frage, das ich für mich anwende und das für dich vielleicht auch ein guter Anhaltspunkt ist, wenn du ein kleines bisschen tiefer einsteigen willst:

Die Psychotherapeutin Julia Ross, Direktorin der Nutritional Therapy Institute Clinic in Kalifornien, schreibt in ihrem Buch „Was die Seele essen will: Die Mood Cure“ (2018 als Taschenbuch erschienen), dass jeder Erwachsene idealerweise 500 bis 600 Gramm Gemüse zu sich nehmen sollte, um ausreichend versorgt zu sein. Jeden Tag! Das ist relativ viel. Salat wird hierbei angerechnet. Stärkehaltige Gemüse wie Kartoffeln und Yams zählen nicht in diese Bilanz. Die Portion Bratkartoffeln scheidet damit leider aus (bzw. muss dazu noch ein anderes Gemüse mit auf den Teller), aber jeder Beilagen-Salat ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Wenn ich also schon mindestens 500g Gemüse jeden Tag essen soll, bleiben laut der „5 am Tag“ Kampagne noch ca. 150g Obst übrig, um auf die Gesamtbilanz zu kommen. Das deckt sich ziemlich gut mit den Vorgaben von Julia Ross: Jeden Tag 2 Portionen Obst (z.B. zählt 1 Apfel oder 1 Pfirsich als Portion oder 60g Beeren) bis maximal 4 Portionen. Mehr Obst ist für uns nicht mehr gut aufgrund des Fruchtzuckers. Wenn du dich im Moment also auch über die reifen Beeren hermachst: Ein 250g Schälchen ist völlig in Ordnung, das ganze Pfund sollte es lieber nicht sein.

Die „5 am Tag“ Kampagne listet bei den Beispielen für Gemüse-Portionen auch Hülsenfrüchte auf (z.B. 1 Handvoll getrocknete Linsen = 1 Portion). Bei Julia Ross sind sie nicht Teil des Gemüse-Plans. Da ich selbst keine Hülsenfrüchte vertrage, stellt sich mir die Frage nicht, ob ich sie dazu zählen möchte. Da wir aber zu jeder der drei Hauptmahlzeiten mindestens 20g Eiweiß zu uns nehmen sollten, würde ich sie vermutlich in die Bilanz mit rein zählen. Die Mengen, die sich ergeben, wenn man sich an jede Ernährungsvorschrift hält, sind sonst nicht mehr zu bewältigen 😉

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Was ist mit „flüssigem“ Obst?

Bleibt noch die Diskussion um Smoothies und co. Ist ein Obstsaft genauso gut oder besser als das Obst so zu essen? Bei dieser Frage sind sich die Ernährungsberater tatsächlich sehr einig! Es ist immer besser, das Obst ganz zu essen mit allen Ballaststoffen. Außerdem führt das flüssige Obst sehr schnell zu einer Fruchtzucker Überdosis. Wenn du zum Beispiel Orangen als Snack oder Nachtisch isst, schaffst du vermutlich nur eine oder zwei und bist dann satt. Einen halben Liter Orangensaft (aus ca. 5 Orangen) hast du allerdings schnell getrunken. Daher ist Vorsicht geboten mit den Säften.

Trotzdem macht es natürlich Sinn, ein Glas Orangensaft (zählt laut der Kampagne als 1 Portion Obst) zu trinken, wenn gerade kein anderes Obst verfügbar ist. Smoothies sind eine super Alternative zu Obst-los. Am besten enthalten sie natürlich auch einen großen Anteil Gemüsesaft, um das Verhältnis (ca. 75% Gemüse / 25% Obst) einzuhalten. Sie sollten nur nicht immer statt Obst und Gemüse zu sich genommen werden, sondern die Ausnahme für hektisch Tage bleiben.

Trockenobst, das ich als Snack zwischendurch liebe, weil es den Süßhunger bekämpft, zählt auch zur Obstportion (z.B. 5 getrocknete Aprikosen = 1 Portion Obst). Aufgrund des sehr hohen Zuckergehalts natürlich nicht die erste Wahl. Einige Ernährungsberater raten ganz von Trockenobst ab. Da bin ich auf meiner Reise zu guter Ernährung noch nicht angekommen.

Wo stehst du mit deiner Gemüse-Bilanz? Schaffst du das Pfund jeden Tag?

Ich freue mich immer über gute Ideen wie du für ausreichend Versorgung mit Grünfutter sorgst.

Esst Gemüse

In diesem Sinne also: Ran ans Gemüse, immer an den Beilagen-Salat denken und über den Wochenmarkt bummeln und neue Sorten ausprobieren!

Liebe Grüße

Kristina

 

 

 

 

Nur 5 Minuten

„Das dauert doch nur 5 Minuten!“ Ist ein Satz, den mein Mann gerne bemüht, wenn ich erzähle, was die kommende Woche an zusätzlichen Pflichten ansteht. Diese nicht planbaren kleinen Dinge, die im straff durchorganisierten Alltag untergebracht werden müssen. Heute ging es um ein Schreiben, das ich unseren Mietern vorbei bringen muss. Es ist denkbar, dass das wirklich nur 5 Minuten dauert. Wenn sie zu Hause sind und ich kein Begleitschreiben mit Erklärung entwerfen muss oder vorher mit ihnen telefonieren. Wenn sie mich nicht in ein Gespräch verwickeln.

Tatsächlich ist diese eine Sache nicht das eigentliche Thema. Es sind die vielen kleinen Dinge, die im Verlauf einer Woche auftauchen und erledigt werden müssen: Das Geschenk für den anstehenden Kindergeburtstag, das in den nächsten Tagen ausgesucht werden muss, weil es sonst keine Auswahl mehr in der Geschenkekiste gibt. Das Ersetzen des verlorenen Handschuhs der Tochter, weil sie im langersehnten Schnee spielen will (Erwischt! Dieser Beitrag hängt seit Februar im Entwurf-Status), und ihr anderes Paar Handschuhe nicht wasserdicht ist.

Alles am Laufen halten

Es ist die Vielzahl dieser 5 Minuten oder halben bis ganzen Stunden, die im Alltag einer berufstätigen Frau, die sich meist auch hauptverantwortlich um den Haushalt und alle Familienangelegenheiten kümmert, Störfeuer bedeuten. Dabei ist es nicht entscheidend, ob Kinder da sind oder nicht. Wer denkt in den meisten Beziehungen an Geburtstage, verwaltet Termine, schickt das Schreiben an die Versicherung zurück, ruft den Handwerker an? Frauen fühlen sich zumeist verantwortlich. Sie wollen, dass es allen gut geht, alles läuft!

Und häufig ist es in unserer Gesellschaft leider auch so, dass alles, was nicht erledigt wurde, der Frau angelastet wird. Ist meine Schwiegermutter auf meinen Mann sauer, wenn sie kein Geburtstagsgeschenk bekommt, oder auf mich? Wen macht die Lehrerin verantwortlich, wenn das Kind ohne das verlangte Material in den Kunstunterricht kommt? Wer wird von den Freunden angemahnt, wenn es noch keine Rückmeldung für die Einladung gab?

Mein Mann würde jetzt sagen, dass mir das doch völlig egal sein kann. Das stimmt! Nur leider ist es furchtbar schwer, sich hier frei zu machen. Ja, es stört mich, wenn andere denken, ich hätte etwas verpennt, wenn das gar nicht der Fall ist. Wenn mein Mann es verpennt hat, der sich darum kümmern wollte. Oder sich nicht darum gekümmert hat, weil es ihm egal ist. Diese entspannte Einstellung, die er zu manchen Dingen hat, fehlt mir. Es gibt Menschen, die leben ganz entspannt mit 3.000 ungelesenen Emails in der Inbox, und solche, denen das Kopfzerbrechen oder im schlimmsten Fall schlaflose Nächte bereitet.

#5minuten Sanduhr

Ist Zeit-Management die Lösung?

Natürlich lernt man in jedem Zeit-Management Kurs, dass man sich in der Woche Zeitblöcke reservieren muss, um genau diese nicht vorhersehbaren Eventualitäten unterzubringen. Tatsächlich tue ich das, und kann das als Selbständige sicher viel besser als die meisten Angestellten. Ich bin auch flexibler, wenn es darum geht, bestimmte Aufgaben zu schieben, weil ich nach extern wenig Rechenschaft ablegen muss.

Dieses Gefühl, dass sich ein Berg auftürmt, entsteht nicht wirklich durch einen vollen Terminplan, sondern durch die Vielzahl an Dingen, die im Kopf bleiben müssen und Kapazität binden bis sie abgehakt werden können. Egal, welche Aufgaben ich tatsächlich auf meine To-Do-Liste schreibe, die virtuelle Liste in meinem Kopf speichert alles ab und dreht und wendet es, bis es erledigt ist.

Eine Frage der Einstellung

Eine junge ehemalige Kollegin ist das Gegenteil von mir bei diesem Thema. Sie lässt zum Beispiel ihre benutzen Teller völlig problemlos in der Küche stehen, bis keine sauberen mehr da sind und sie einfach spülen muss. Ihr Freund hält das meistens nicht aus und spült vorher. Er hat es gerne ordentlich. Sie ist der Meinung, wenn es ihn stört, dann muss er eben Abhilfe schaffen. Ein Freund von mir findet sich wiederum exakt in meinem Camp wieder. Er verlässt das Büro erst, wenn seine Inbox auf einen Screen passt ohne Scrollen. Das Phänomen ist nicht exklusiv weiblich. Es fühlt sich für mich allerdings so an, als beinhalte die Kombination besonderen Sprengstoff.

Für mich habe ich gelernt, dass mir Tipps von der entspannten Sorte Mensch nicht weiter helfen, weil sie ganz anders empfinden. „Mach dich locker“ bin ich nicht. Das weiß ich mittlerweile und versuche es nicht zu ändern. Trotzdem mache ich kleine Schritte in Richtung entspannter werden, damit mein Kopf nicht irgendwann wegfliegt 😉

Ich überlege mir bewusst, ob etwas wirklich sofort erledigt werden muss oder doch noch etwas warten kann. Mein eigener Anspruch ist nicht unbedingt der sinnvolle Maßstab. Manche Dinge müssen auch gar nicht von mir erledigt werden, und ich warte erst einmal ab, ob jemand anders sich kümmert. Wenn es mir nicht extrem wichtig ist. Ich lege meine Prioritäten sehr bewusst fest, damit ich guten Gewissens weniger wichtige Dinge absagen oder verschieben kann. Wenn ich weiß, dass es in diese Woche eben sinnvoll nicht gepasst hat, kann ich das anderen gegenüber souverän vertreten.

In welches Team gehörst du? Hast du Tipps wie du mit deinen To-Dos umgehst? Zu viele sind es ja irgendwie immer. Ich freue mich über Austausch in den Kommentaren.

Liebe Grüße

Kristina

 

 

One Day or Day One?

Leider habe ich nicht herausgefunden, von wem der Spruch stammt. Ich finde ihn sehr hilfreich und inspirierend, wenn es darum geht, den Perfektionsanspruch zu drosseln und einfach mit etwas loszulegen. Vor etwas über einem Jahr, am 29.05.2018, habe ich meinen Blog gestartet; fast ein Jahr später als ursprünglich geplant. Mein erster Beitrag hieß dann auch einfach Erster Blogbeitrag. Damit ich die Veröffentlichung nicht wieder verzögere, habe ich nicht mehr lange nach einem tollen Titel gesucht. Das Thema? Es ging um das Anfangen und einfach mal machen. Etwas, das mir offensichtlich schwer fällt 🙂 Immerhin habe ich es getan und irgendwann losgelegt, damit aus dem „one day“ kein Dauerläufer wird. „Day one“ habe ich somit in Angriff genommen.

Der ursprüngliche Plan zum Bloggen, der mittlerweile über zwei Jahre alt ist: 1-2 Blogbeiträge pro Woche verfassen. Eine lange Liste mit Themen habe ich dafür. Die Zeit frei zu schaufeln für Recherche, Nachschlagen, Schreiben, Redigieren, Bebildern, habe ich mir in dem Jahr viel zu selten genommen. Es sind acht Beiträge im ersten Jahr geworden.

Da man auch kleine Erfolge feiern und Meilensteine zelebrieren soll, hier meine „Erfolgs“-Bilanz:

  • Ich habe die Seite für den Blog eingerichtet
  • Ich habe meinen ersten Blogbeitrag ganz spontan herunter geschrieben und einfach veröffentlicht
  • Ich habe sieben weitere Beiträge verfasst
  • Der Blog ist nach über einem Jahr immerhin noch aktiv (und hat mehr als den ersten Beitrag zu bieten, was keine Selbstverständlichkeit ist)
  • Es existieren zwei weitere Beiträge (schon seit längerem) in der Entwurf-Version und können demnächst veröffentlicht werden
  • Der Blog hat 36 Follower über die ich mich wahnsinnig freue und denen ich unbedingt weiteres Lesefutter liefern möchte!
  • Ich habe sehr schönes Feedback auf meine Beiträge bekommen, das mich motiviert dabei zu bleiben

Da ich natürlich trotzdem sehr weit von meinen Zielen and Ansprüchen entfernt bin, habe ich mir für das kommende Jahr mehr vorgenommen.

Ich möchte auf jeden Fall einmal im Monat veröffentlichen und im Mai 2020 bei mindestens 20 Beiträgen auf dieser Seite stehen.

Um das auch wirklich umzusetzen, bedarf es einiger Änderungen:

  • Ein fest eingerichteter Zeit-Block einmal im Monat, um einen Beitrag zu schreiben und auch gleich veröffentlichungs-tauglich zu machen
  • Kürzere Beiträge, nicht zwingend durchrecherchiert
  • „Veröffentlichungs-Zwang“ zu einer bestimmten Deadline jeden Monat, egal wie ausgereift ich den Artikel finde

Ich bin sehr gespannt, wie ich das hinbekomme. Hast du noch Vorschläge und Ideen, wie ich besser in die Routine komme? Meine Hypothese ist, dass ich mit mehr Schreibpraxis schneller und entspannter werde. Ich habe mich auch mit Tools zur Strukturierung von Beiträgen und Ähnlichem beschäftigt, aber das scheinen mir nicht meine Themen zu sein.

Fragen zu Key Words und der dahingehenden Beitrags-Optimierung stehen auch noch auf dem Plan. Gib mir gerne Schlagwörter, Themen, Ideen rein für den Blog. Ich gehöre zu den Menschen, die im Austausch mit anderen, die eigenen Gedanken besser sortiert bekommen. Ich bin noch nicht ganz sicher wohin die Reise geht. Etwas, das auch sehr untypisch für mich ist. Ich kenne gerne das Ziel. Für meinen Blog marschiere ich jetzt einfach mal los in eine Richtung und gucke, was dabei heraus kommt.

Und jetzt veröffentliche ich Beitrag #9 einfach, damit es voran geht!

Herzliche Grüße

Kristina

Mein erstes Jahr in der Selbständigkeit

Happy Birthday, Serendana! Am 1. Februar 2018 habe ich mein Herzensprojekt ganz offiziell gestartet mit der Gewerbeanmeldung. Bis mein Online Concept Store dann auch tatsächlich online war, hat es noch sechs weitere Monate gedauert. Eine unglaublich spannende Reise! Und eine unglaublich positive! Ich habe immer an meine Idee geglaubt. Bedenken gab es natürlich trotzdem. Welche das waren und was aus ihnen geworden ist nach diesem ersten Jahr?

Ein eigener Laden als „Hobby“

Als eine ehemalige Kollegin sich mit einem kleinen Laden  selbständig machte, sagte ein gemeinsamer Bekannter so etwas zu mir wie: „Gerd verdient ja genug, um Maria und ihr Hobby zu finanzieren.“ Obwohl ich selbst zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht über die Selbständigkeit nachdachte und schon gar nicht über einen Shop, hat mich die Aussage damals geärgert. Er war ganz automatisch davon ausgegangen, dass sich eine Frau mit eigenem Geschäft nur beschäftigt halten will, während ihr Mann für die Versorgung der Familie zuständig ist. Dieser achtlose Satz hallt bei mir immer noch nach, und ich frage mich manchmal, wie das nach außen gesehen wird, dass ich mich – ausgerechnet online, wie gefühlt gerade alle – mit einem Concept Store selbständig gemacht habe.

Nachdem der Shop gut anläuft, bin ich jetzt allerdings zuversichtlich, dass dieser Erfolg für sich steht! Die positive Resonanz, die ich auf meine Idee und die Umsetzung von allen Seiten bekommen habe, ist riesig! Ich war sehr überrascht über die Aufmunterung, die Unterstützung, und das positive Feedback! Rückblickend ist das wahrscheinlich das Schönste an meinem ersten Jahr: Meine „Reisegefährten“, die mit so viel Enthusiasmus dabei waren und noch sind!

Ich brüte in meinem eigenen Saft

Einer der größten Vorteile an meinem alten Job im Unternehmen waren die vielen Kontakte zu netten Kollegen. Als ich vor einem Jahr in mein kleines Büro zog war ich unglaublich stolz, hatte aber auch Sorge vor der Ruhe. Wenn ich meine Gedanken  mit anderen ping-pongen kann, entstehen neue Ideen. Wenn ich mich erkläre, wird es mir selbst viel klarer.

Es gibt auf jeden Fall Zeiten, in denen ich mir mehr Gespräche wünsche oder einfach nur einen Partner beim Kaffeetrinken. Die große Einsamkeit ist jedoch nicht eingezogen. Ich treffe mich jede Woche mit verschiedenen Leuten zum Mittagessen, Kaffeetrinken oder für ein kurzes Gespräch bei mir im Büro. Ich konnte mit erstaunlich vielen ehemaligen Kollegen Kontakt halten. Sie wissen, wie ich arbeite, und geben mir gerne Input. Es haben sich Beziehungen auch vertieft.

Und ich habe unglaublich viele andere selbständige Frauen über verschiedene Netzwerke kennengelernt (und natürlich auch ein paar Männer)! Die Solidarität unter den meisten ist toll! Wir unterstützen uns gegenseitig und sind uns sozusagen die Kollegen. Ich hatte vorher nicht damit gerechnet, so schnell so viele Kontakte in meiner neuen Welt als Selbständige zu knüpfen. Es existiert hier eine kleine Gemeinschaft (zumindest bei uns im Rhein/Main-Gebiet), wo jeder jeden irgendwie kennt, und ich habe mich sehr schnell angekommen und angenommen gefühlt!

Ich muss wirklich alles selbst machen!

Vom tropfenden Wasserhahn bis zum Abschluss aller relevanten Versicherungen bin ich für absolut alles alleine zuständig. Ja, das nervt manchmal. Es gibt keine Hotline mehr für Computerprobleme und keine Kollegin, die man etwas fragen kann, oder sogar Aufgaben abgeben. Am Anfang, wenn noch gar nichts steht, ist das etwas überwältigend. Doch irgendwann gibt es Strom und WLAN im Büro, Versicherungen sind abgeschlossen, die Verträge mit den Zahlungsanbietern und Paketdienstleistern verhandelt. Auch in der Selbständigkeit stellt sich irgendwann eine gewisse Routine ein. Trotzdem lerne ich immer noch unglaublich viel und stolpere über Themen mit denen ich vorher nicht gerechnet hatte! An den meisten Erfahrungen wachse ich, und das nächste Mal geht es einfacher und schneller. Und für mich ganz wichtig: Ich lerne um Hilfe zu bitten.

Zum Glück unterschätz man am Anfang manches

Es sind auch viele Themen aufgetaucht, die nicht auf meinem Plan standen. Vieles davon ist administrativ. Ich muss monatlich Unterlagen ans Finanzamt abgeben und bin als Gewerbetreibende plötzlich Pflichtmitglied bei Verbänden (inklusive Jahresgebühr) und meldepflichtig an verschiedenen Stellen. Die Gesetze, die einzuhalten sind, vor allem rund um den Datenschutz, sind für kleine Unternehmen manchmal eine echte Hürde. Es ist nicht einfach, von allen überhaupt zu erfahren, und dann zu verstehen, wie man sich rechtssicher verhält. Hier werde ich bestimmt auch noch Lehrgeld bezahlen müssen…

Ein Kernbestandteil meines Shop-Konzepts ist es, besondere Produkte von kleinen Herstellen anzubieten, die nicht auf den großen Marktplätzen zu finden sind. Es macht mir nach wie vor großen Spaß, diese Fundstücke für meine Kundinnen aufzuspüren. Unterschätzt hatte ich dabei, dass einige von den ganz kleinen Anbietern etwas chaotischer veranlagt sind als ich. Für mich als Planungs-Freak ist es eine echte Lernerfahrung, entspannt zu bleiben, wenn Ware eben später losgeschickt wird, Rechnungen noch einmal angefordert werden müssen, weil sie Fehler enthalten, oder meine Ansprechpartner mehrere Tage gar nicht erreichbar sind. Mein Geschäft geht nicht unter, wenn ein bestimmter Artikel kurze Zeit nicht verfügbar ist. Je besser ich selbst mit der Planung werde und je besser ich meine einzelnen Geschäftspartner kenne, desto seltener wird das passieren.

Jetzt wo der Shop technisch steht und die meisten Abläufe reibungslos funktionieren, ist mein größter – anfangs stark unterschätzter – Zeitfresser Social Media! Die Planung der Inhalte für die verschiedenen Kanäle, das Erstellen der Beiträge und natürlich das Kommunizieren mit den Followern und Kunden nimmt täglich mehrere Stunden in Anspruch. Glücklicherweise macht mir dieser Bereich Freude und ich werde auch deutlich flotter. Nur für die Pflege des Blogs kann ich noch viel zu wenige Zeit erübrigen. Ein wichtiges Thema für Jahr 2!

Wie geht es weiter?

Ich genieße weiter die Flexibilität, die die Selbständigkeit mir und meiner Familie schenkt! Es wird neue Produkte im Shop geben. Bis Ende des Jahres möchte ich von momentan 120 Artikeln auf ca. 200 Artikel aufstocken. Das Thema SEO steht ganz oben auf meiner Liste, um mehr Kunden über die Suchmaschinen zu generieren. Und natürlich wünsche ich mir viele Follower auf Facebook, Instagram und diesem Blog! Meine Netzwerke werde ich weiterhin sehr aktiv nutzen und hoffentlich noch weiter ausbauen!

Wer Lust hat weiter mit auf die Reise zu gehen: Ich freue mich riesig über jeden, der mir auf den Social Media Kanälen folgt!

Liebe Grüße

P.S. Du darfst natürlich auch gerne einmal im Shop vorbei kommen: Serendana – dein Glücksfundort